Samstag, 9. Oktober 2021; 43km
S leit a Klötzle Blei glei bei Blaubeira,: glei bei Blaubeira leit a Klötzle Blei. Die Wanderung gibt genügend Zeit die Zeilen ohne Versprecher aufzusagen, den Sagen um den Blautopf zu lauschen und die schöne Natur rund um Blaubeuren aufzusaugen.

Rückblick:

Blaubeuren. Emsiges Treiben am Samstagmorgen am Parkplatz entlang der Blau: Eine stattliche Anzahl an Wanderfreunden schnürten ihre Schuhe, bereiteten sich auf die von Wanderführer Dieter Bounin ausgelobte 43km lange Herbstwandertour rund um Blaubeuren vor. Mit dabei waren auch einige neue Gesichter.

Bei Büchsenlicht und bedecktem Himmel startete die Wandergruppe hinauf auf den Umlaufberg  Rucken. Von dort aus hat man einen wunderbaren Rundumblick über Blaubeuren. Um nicht durch den kühlen Wind auszukühlen ging es sofort weiter, hinunter zum klobigen Metzgerfels, an dem das berühmte Klötzle Blei hängt. Der Zungenbrecher von Eduard Mörike hatte ja etwas mit der schönen Lau des Blautopfes zu tun: Mit diesem brachte die Nonnenhofwirtin u. a. die schöne Lau zum Lachen und befreite sie so von ihrem Fluch, keine lebenden Kinder gebären zu können.

Auf dem Hauptwanderweg HW2 ging es nun über den Tunnel  hinauf zur Brillenhöhle und dem Felsenlabyrinth „Küssende Sau. Mächtig  die Felsformationen auf beiden Seiten des Weges. Auf dem Aussichtsfels der ehemaligen Ruine Günzelburg über dem Ort Weiler im Aachtal wurden die Trinkflaschen und die ersten Snacks ausgepackt. Die Sonne kämpfte sich durch die Nebelwand.

Wieder ging es abwärts nach Blaubeuren, um dann am Glasfels vorbei hoch zum Blaufels aufzusteigen. Der kühle Ostwind ließ dort keinen langen Aufenthalt zu, mit schnellem Schritt hielt man sich warm, der Bäcker in Bühlenhausen war das Ziel. Der frische Bäckereiduft lockte zum Kaffee „To Go“ mit Brezeln und süßen Stücken ein, der Rucksack wurde dabei nicht leichter.

Bei der schön gestalteten „Haldenhüle“ am Waldesrand  konnte dann bei wärmender Sonne eine längere Mittagsrast eingelegt werden.

Weiter ging es nun mit flottem Schritt hinein in das „Lange Tal“. Beim „Hübschen Stein“ wechselt man ins „Kleine Lautertal“. Dieser besondere Grenzstein markierte an diesem Punkt die gemeinsamen Grenzen des Herzogtums Württemberg mit der Grafschaft Helfenstein und der Reichsstadt Ulm. Bei klarblauem Himmel, wärmenden Sonnenstrahlen und herbstbunten Bäumen schlängelte sich der lange Weg in vielen Kehren zur Lauterquelle hinunter.

Dort angekommen,  lud der gemütliche Biergarten zu Suppe, Kaffee und Kuchen und einer längeren Pause ein.

Die Hälfte der Tour war geschafft, beim wieder Anlaufen meldete sich so mancher Muskel bzw. Knochengelenk. Kurz und knackig ging es dann wieder hinauf zur Albhochfläche. Vom Steinbruch bei Wippingen aus konnte man in der Ferne den Turm vom Ulmer Münster erkennen.

Noch einen Blick vom Nägelesfels hinab ins Blautal, dann ging es mit forschem Schritt am Trauf entlang zum Rusenschloss. Die untergehende Sonne blendete, Blaubeuren lag unten im Schatten.

 Um 18.30 Uhr Ankunft beim Blautopf. Gemessen wurden 42 km, 680 Hm.  Alle freuten sich nach diesem herrlichen Tag zuhause auf die heiße Dusche.

Tatsächlich schimmert das Wasser im Blautopf mit türkiesblauer Farbe, die schöne Lau wacht noch heute dort in versteinerter Form am Blautopfrand.

Über diesen Link kann man die Tour auf Komoot aufrufen: https://www.komoot.de/tour/472901942?ref=wtd