Biobauer Jonathan Gruel

Rückblick:  Vom Korn zum Mehl – in Brot und Whisky

Owen. Bei herrlichem Wetter machte sich die 20köpfige Gruppe um Biosphärenbotschafter Dieter Bounin auf den Weg durch die Getreidefelder rings um Owen. Der Weg führte zum Bio-Roggen- und Ditta-Kartoffelfeld vom Biolandhof Gruel, über das Feuerbölle und anschließend zum Tecklinsenfeld in den Tiefenbach. Dort erwartete uns Biobauer Jonathan Gruel mit seinem Ährenstrauß. Zuerst beantwortete er den Teilnehmern die Fragen, die sich während der Wanderung gestellt hatten, dann erklärte er die verschiedenen Getreidearten, die in unserer Region angebaut werden. „Emmer, das wollte ich schon immer mal sehen,“ bemerkte eine Teilnehmerin. „Das ist diese dunkle, beinahe schwarze Ähre hier im Strauß“, erklärte Jonathan Gruel. „Früher wurden wir sogar angezeigt, weil Felder mit Emmer mit dem Getreidepilz Fusarium  verwechselt  wurden“.  „Warum dient der Hafer als Standfrucht der Tecklinse?“, die Antwort folgte prompt: „Beide können miteinander gedroschen und mit ihren verschiedenen Körnerformen danach leichter getrennt werden. Der Hafer wird dann für die leckeren Haferflocken verwendet.“

Auf dem Weg zum Bioladen ging es natürlich im Säubad am ehemaligen Standort des Owener Badhauses vorbei. Kurz vor Ankunft in Owen konnte man schon die Betriebsamkeit auf den Feldern sehen. Der Wetterbericht hatte für Sonntag Regen angesagt, da war es höchste Zeit, schnellstens mit dem Mähdrescher die Felder zu ernten.

Das sahen die Teilnehmer hautnah, als die Gruppe bei der Mühle Ensinger ankam. Gerade wurde ein  mit Weizenkorn gefüllter Anhänger zum Leeren in den offenen Schacht gekippt. „Früher wurde das Korn in Säcke abgefüllt, die Mühle wurde aber bald für die „lose Annahme“ eingerichtet,“ erzählte dann das Müllerpaar Ursel und Volker. „Zuerst wird das Korn in den Keller gekippt, von dort mit einem Becher-Transportband in den obersten Stock gefördert und nach unten fallend in mehreren Durchläufen gereinigt“, erklärten sie dann bei der Mühlenbesichtigung. Der Verzehr des frisch gebackenen Mütschele bot eine wunderbare Brücke zum Endprodukt Mehl aus Ensingers Mühle.    

Das ist die beste Grundlage für die nächste Station: die Whisky-Destille „Tecker“. Nach der Wanderung und dem vielen Stehen waren alle froh, sich im Verkaufsraum von Immanuel Gruel einfach setzen zu können. Zusammen mit einem kleinen Vesper und ein paar Kostproben erläuterte Immanuel den Gästen die Geschichte des Schwäbischen Whiskys. Die anschließende Führung durch die Destille wurde dann aber etwas gekürzt, denn der öffentliche Bus Richtung Kirchheim musste noch erreicht werden.

Zum Abschied die Stimmen einiger Teilnehmer: „Die Tour war sehr schön. Ich habe vieles gesehen und neues dazu gelernt.  Ich würde mich sehr freuen, wenn es nochmal so eine Tour gäbe.“